In unseren Testgebieten: Innovationen für eine sichere Drohnenzukunft
By Yvonne Gerster
26. Mai 2025
Erfolgreiche 16. Konsortialpartnerversammlung: Einblicke und Ausblicke
Am 15. April 2025 fand die erste Konsortialpartnerversammlung des Jahres im Rahmen eines Online-Meetings statt. Neben spannenden Projektvorstellungen stand auch die Weiterentwicklung der AIRlabs-Testgebiete im Fokus. Eine persönliche Zusammenkunft im Sommer ist bereits in Planung.
„UAS-NoiseCheck“: Schallemissionsmessung von Drohnen für mehr Regulierungssicherheit
Martin Blass von JOANNEUM RESEARCH / DIGITAL präsentierte die bisherigen Ergebnisse des Projekts „UAS-NoiseCheck“, das gemeinsam mit starken Partner:innen durchgeführt wird: AIRlabs Austria GmbH, Austro Control, twins GmbH, VOLARE GmbH, ViewCopter e.U. sowie AIT Austrian Institute of Technology GmbH.
Ziel ist die Entwicklung eines Systems zur objektiven und automatisierten Messung von Schallemissionen durch Drohnen – ein entscheidender Beitrag für künftige Zertifizierungs- und Zulassungsverfahren.
Das Projekt kombiniert akustische, optische, GNSS-gestützte und meteorologische Messdaten und orientiert sich an Empfehlungen der EASA. Erste Messungen in Stocking zeigten vielversprechende Ergebnisse und liefern wertvolle Hinweise für die Weiterentwicklung der Messmethoden.
Gerade vor dem Hintergrund der komplexen und derzeit sehr aufwendig umsetzbaren EASA-Empfehlungen zur Schallemissionsmessung, bieten reale Messkampagnen wichtige Erkenntnisse: Sie tragen dazu bei, die Rahmenbedingungen besser zu evaluieren und praxisnahe Ansätze für künftige Zertifizierungsverfahren zu entwickeln.
Zudem zeigt sich, dass neben klassischen Messgrößen wie dem Schalldruckpegel auch psychoakustische Effekte – also die subjektive Wahrnehmung von Geräuschen – in Zukunft eine größere Rolle spielen könnten. AIRlabs Austria unterstützt daher Ansätze, die Vielfalt relevanter Messgrößen in die Weiterentwicklung von Lärmgrenzwerten einzubeziehen, um Natur- und Erholungsräume wirksam zu schützen.
Besonders relevant: In sensiblen Naturräumen, wie beispielsweise auch in unserem Testgebiet „Steinalpl“ treffen verschiedene Interessen aufeinander: Wandernde, Wildtiere und forschungsbasierte Drohnenaktivitäten müssen hier verantwortungsvoll in Einklang gebracht werden. Aus der Erfahrung im täglichen Betrieb wissen wir: „Lärm durch Drohnen kann – gerade in ruhigen Naturgebieten – als störend empfunden werden.“ Deshalb misst AIRlabs Austria diesem Thema besondere Bedeutung bei, um einen naturverträglichen Drohnenbetrieb sicherzustellen.
Stimmen aus der Praxis: Wie die Drohnen-Community die Zukunft der Testgebiete mitgestaltet
Kristóf Gombás (AIRlabs Austria) stellte die Ergebnisse einer umfangreichen Umfrage zur Weiterentwicklung der Testgebiete vor. Über 30 Organisationen aus mehreren europäischen Ländern brachten ihre Expertise ein.
Klarer Trend: Integration von Künstlicher Intelligenz, Zusammenspiel von bemannter und unbemannter Luftfahrt sowie medizinischer Drohnentransport stehen ganz oben auf der Zukunftsagenda.
Auch in Sachen Infrastruktur gibt es klare Signale: Während viele Anforderungen bereits erfüllt sind – etwa die Nutzung alpiner Gebiete und Drohnenradar-Verfügbarkeit – bieten Themen wie technische Infrastruktur und Nähe zu Großstädten Entwicklungspotenzial.
Erfreulich: Über 75 % der Befragten bewerten Testgebiete als hochrelevant für die Weiterentwicklung der Drohnentechnologie.
Neues Testgebiet Hochkar: Fliegen in alpiner Höhenlage
Tom Bruchmann (technischer Projektleiter bei AIRlabs Austria) präsentierte das neue Testgebiet LO-R 12 Hochkar. Auf rund 53 km² bietet es ideale Bedingungen für Höhen- und Vereisungstests, unter anderem dank abgeschiedener Startplätze und geringer Umweltrisiken.
Roswitha Wiedenhofer-Bornemann: „Das Hochkar ist besonders spannend für sicherheitskritische Tests und Umwelt-Monitoring.“
Ob Höhen- oder Sicherheitstests – das Testgebiet Hochkar bietet ideale Bedingungen für anspruchsvolle UAV-Missionen in alpinem Gelände.
Zukunft der Drohnensicherheit: Projekte „Sense & Avoid“ und „IFIRE“
Robin Deutsch (AIRlabs Austria) stellte zwei zukunftsweisende Projekte vor:
- Sense & Avoid: Hier entsteht gemeinsam mit Infineon, AIT und FH JOANNEUM eine Roadmap für Systeme, die Kollisionen zwischen bemannter und unbemannter Luftfahrt vermeiden sollen.
- IFIRE – Icing Forecast in Real Environment: Mit dem Projekt IFIRE wird ein Betriebskonzept für Flugtests unter natürlichen Vereisungsbedingungen entwickelt – ergänzt durch die Austrian Icing Map als Entscheidungshilfe für Drohnenpilot:innen.
❄️ Vereisung als Risiko im Drohnenbetrieb? Das Projekt IFIRE schafft eine neue Datengrundlage für sichere Einsätze unter kritischen Einsatzbedingungen in Kälte und Feuchtigkeit. Weitere Informationen finden Sie unter ifire.airlabs.at
AIRlabs Austria: Infrastruktur und Forschung an der Schnittstelle
Zum Abschluss stellte Roswitha Wiedenhofer-Bornemann (AIRlabs Austria) klar: AIRlabs versteht sich als Anbieter von UAV-Infrastruktur und als Partner an der Schnittstelle zwischen Forschung, Industrie, Behörden und Hochschulen.
Wir von AIRlabs Austria laden daher alle Interessierten ein, weiterhin aktiv am gemeinsamen Aufbau der Zukunft der Drohnentechnologie mitzuwirken – in unseren Testgebieten und darüber hinaus.