By olah
12. Dezember 2022

Projektnummer: 2.3201 (Basisaufbauprojekt)

Involvierte Kooperationspartner:

FH JOANNEUM

AIRlabs Austria

Projektbeschreibung/Methoden:

Die übergeordnete Zielsetzung dieses Projektes ist es, zu untersuchen, wie UAS archäologische Grabungen sinnvoll unterstützen können. Welche Sensoren werden benötigt, um mit „off-the-shelf“ Drohnen Strukturen – welche teils im Erdreich liegen – detektieren zu können?

Der konkrete Forschungsgegenstand für dieses Projekt ist die Identifikation von Unterstützungspotential von archäologischer Prospektion mittels „off-the-shelf“-UAS. Diese sind von Anwendern im Regelfall niederschwellig zu bedienen und mit Sensorik ausgerüstet, welche zwar facheinschlägig hochwertig, aber nicht auf den konkreten Anwendungsfall spezialisiert ist. Im Optimalfall sollen die Ergebnisse Schlüsse auf im Erdreich verborgene Strukturen liefern. Die Erkenntnisse sollen aber auch mögliche Defizite bzw. Lücken zum Minimalkriterium verwertbarer Ergebnisse aufdecken.

Ergebnisse/Dissemination:

Die Ergebnisse zeigen, dass die Anfertigung von Orthophotos (sowohl im optischen als auch multispektralen Bereich) niederschwellig verlief und valide Ergebnisse zu Illustrations- und Vermessungszwecken lieferte, jedoch nicht den archäologischen Anforderungen entsprach. Der dichte Bewuchs rund um die Burganlage lässt mit den genannten Methoden keine weitere Analyse im archäologischen Kontext zu. Bei rein optischen Methoden verhindern die zahlreichen Bäume und Sträucher den Blick auf mögliche, hinweisliefernde Strukturen oder Merkmale an der Bodenoberfläche. Die multispektralen Auswertungen wurden ebenfalls durch den vorhandenen Bewuchs verfälscht, da lediglich dessen Infrarotsignatur (von der Sonneneinstrahlung erwärmte Blätter, Sträucher, Gräser etc.) anstelle jener des Bodens aufgenommen werden konnte. Um nur relevante Temperaturbereiche (=Temperatur der zu findenden Strukturen im Boden) zu erfassen, wurden andere Bereiche mittels Voreinstellungen ausgeblendet. Mangels Erfahrungswerten ist jedoch ungewiss, ob dabei „richtige“ Temperaturbereiche ausgeschlossen wurden, oder ob die Messungen unter anderem auch aufgrund diesbezüglich falscher Einstellungen unverwertbar verliefen.

Für zukünftige Vorhaben dieser Art wird die Verwendung alternativer Sensorik empfohlen. Lidar-Methoden sind hier vielversprechend, um – unabhängig von Sonneneinstrahlung, Temperaturunterschieden sowie Bewuchs am Boden – ausreichend in den Boden einzudringen und verborgenen Strukturen zu illustrieren. Die Anwendung multispektraler Methoden ist dennoch erprobungswert. Dazu muss die Umgebung jedoch so beschaffen sein, dass der erfasste Bereich möglichst frei von Bewuchs ist, um keine fremden Infrarotsignaturen zu erfassen. Des Weiteren bedarf es an Erfahrungswerten bezüglich abzubildender Temperaturbereiche, um jene Temperaturen und damit die Infrarotsignatur der im Boden verborgenen Strukturen gezielt erfassen, und fremde Einflüsse richtig ausblenden zu können.

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