I. Allgemeines zu AIRlabs Austria und den Tätigkeiten als BMK-Innovationslabor

II. Spezifische Inhalte für Fortgeschrittene und Experten

III. Grundlegende Informationen zu Drohnen für Neugierige & Einsteiger

Die Hauptaufgabe von AIRlabs ist es, der professionellen österreichischen Drohnencommunity (Industrie, Startups, Forschung, institutionelle Anwender) die notwendige Infrastruktur für ihre Entwicklungen, Projekte und nachfolgenden Tests zur Verfügung zu stellen.

Dies beinhaltet insbesondere geeignete Lufträume, die für AIRlabs bzw. für seine Nutzer eigens gesperrt werden (Luftraumbeschränkungsgebiete), und für die auch geeignete Start-/Landeplätze am Boden sowie zusätzlich benötigte Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden.

Daneben unterstützt AIRlabs die Nutzer mit Beratung und Know-How, etwa bei der Planung der Testbefliegungen oder der Antragsstellung bei den zuständigen Behörden (z.B. SORA-Expertise).

Bereits 2017 hat das Verkehrs- und Innovationsministerium im Rahmen der Studie UAST erheben lassen, dass es seitens der professionellen österreichischen Drohnencommunity (Industrie, Startups, Forschung, institutionelle Anwender) einen starken Bedarf an leicht zugänglichen Testmöglichkeiten für innovative Drohnenentwicklungen in Österreich gibt.

Daher hat das Ministerium 2018 zusammen mit der Fördergesellschaft FFG das Fördermodell Innovationslabor für ein solches Testgebiet ausgeschrieben und 2019 dem breiten Konsortium AIRlabs Austria – bestehend aus zahlreichen Firmen, Forschungseinrichtungen und maßgeblichen Anwendern – den Zuschlag zum Aufbau vielfältiger und ausreichender Drohnentestinfrastrukturen in Österreich ab 2020 gegeben.

Die wichtigsten Partner von AIRlabs sind einerseits die Fördergeber (BMK, FFG, Land Steiermark) sowie die wesentlichen Behördenpartner im Bereich Luftfahrt (BMK, ACG). Darüber hinaus arbeitet AIRlabs mit einem breiten Netzwerk an Partnern aus der österreichischen Drohnencommunity zusammen, die vollständige Liste unserer Partner finden Sie HIER auf der AIRlabs Webseite.

AIRlabs unterstützt wesentlich die österreichische Wirtschaft und Forschung im Bereich nachhaltiger, zukunftsorientierter Drohnen-Innovationen, vor allem durch den vereinfachten und niederschwelligen Zugang zur benötigten Infrastruktur für Entwicklungen und Tests.

 

  • Wissensgewinn

Da es sich um neuartige Technologien und Anwendungen handelt, sind unzählige spannende Fragen zu klären. Dazu zählen u.a. die Validierung/Verifikation von technischen-, operativen- und sicherheitstechnischen Vorgehensweisen sowie die  Umsetzbarkeit von technisch-operative Schwellenwerten und Grenzen, Ausrüstungserfordernisse, rechtliche Erfordernisse und Anpassungen, (Weiter-) Entwicklung und Optimierung von Sensoren, UAS-Komponenten und Testinfrastrukturen und vieles mehr.

  • Soziale Akzeptanz

Durch eine transparente und die Öffentlichkeit in regelmäßigen Abständen informierende Arbeitsweise wird die Akzeptanz für innovative Anwendungen und Technologien auf dem Gebiet von UAS gestärkt, und somit das Verständnis der Bevölkerung geschärft für die zukünftig vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Drohnen.

  • Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen

Durch die im Rahmen des AIRlabs Projektes generierten innovativen Erkenntnisse entstehen mögliche Anreize zur Schaffung von zukünftigen österreichischen Arbeitsplätzen und internationalen Perspektiven auf dem UAS-Markt.

  • Sicherheit

Die Sicherheit der Luftfahrt wird durch AIRlabs Austria erhöht, da nunmehr viele sicherheitsfördernde Drohnen-Tests in gesicherten Umgebungen möglich sind, welche vorher gar nicht oder nicht so einfach möglich waren.

  • Innovationsmotor

Gemeinsam mit der österreichischen Drohnencommunity erkennt und fördert AIRlabs Austria unterschiedlichste Innovationen auf dem Gebiet unbemannter Flugsysteme und dient somit dem heimischen Forschungsstandort auch als Innovationskatalysator.

Im Rahmen der AIRlabs Projektabwicklung kommt ein sicherheitstechnisches Betriebshandbuch (Norm: EN 9100) zum Einsatz, in welchem die datenschutzkonforme Arbeitsweise ausführlich definiert ist.

Grundsätzlich erhebt AIRlabs keine personenbezogenen Daten im Zuge der Projektabwicklung, es sei denn, dies ist im Sinne der Projektpartner bzw. für den innovativen Charakter des Projektes notwendig.                                          

Sollten dennoch personenbezogene Daten von unbeteiligten Dritten generiert werden, so werden diese unter Beachtung der einschlägigen Rechtsvorschriften, anhand der im Betriebshandbuch definierten Verfahrensanweisungen, verarbeitet.

Um mögliche störende Einflüsse möglichst gering zu halten, gehören Schallpegelmessungen, Schlagschattenberechnungen, Stakeholderprozesse, Infoveranstaltungen, transparente Öffentlichkeitsarbeit, Veröffentlichung von Forschungsergebnissen sowie die Umsetzung nachhaltiger Umweltkonzepte zum Standardrepertoire der AIRlabs Austria.

Nein. AIRlabs Austria wird im Rahmen des Luftfahrtforschungsförderungsprogramms TAKE OFF gefördert, das ein rein ziviles Förderprogramm des BMK bei der FFG ist. Daher wäre militärische Forschung gar nicht zulässig, für diese gibt es im Luftfahrtbereich andere Förderprogramme (KIRAS, FORTE).

Die im Rahmen von AIRlabs verfügbare Infrastruktur steht grundsätzlich Allen diskriminierungsfrei zur Verfügung. Als primär nicht-wirtschaftlich arbeitendes Labor stehen für uns Projekte, in denen ein wissenschaftlicher Mehrwert gegeben ist, im Vordergrund; aber auch wirtschaftliche Projekte und Aufträge können von AIRlabs bearbeitet werden.

Sämtlichen Fragen im Zusammenhang mit Drohnen und deren Anwendungen kann im Testbetrieb nachgegangen werden, insbesondere Tests zu Reichweite, Performance, Testung der Sensorik unter diversen Einsatzbedingungen, etc. Vonseiten des AIRlabs Austria Konsortiums stehen eine Vielzahl an Drohnentypen für Testzwecke zur Verfügung. Dazu gehören u.a. Flächenflieger in verschiedenen Ausführungen, Quad- und Multicopter sowie ein variabel bestückbares e-VTOL. Die im Rahmen von AIRlabs Austria zugänglichen Luftraumbeschränkungsgebiete stehen grundsätzlich allen Gerätetypen offen.

Zu den angebotenen Infrastrukturen zählen sogenannte Basis-Infrastrukturen für grundlagen- und anwendungsnahe Forschung wie etwa diverse Labore, Sensoren und Dienstleistungen (Messungen, Analysen), spezielle Basis-Infrastrukturen für Validierung und Integration wie etwa BVLOS-Technologien, sowie optionale Add-on-Missionsinfrastrukturen und -kompetenzen wie etwa Bewilligungsunterstützung. Weiters kann auf verschiedene UAS wie etwa Multikopter, Starrflügler oder VTOLs zurückgegriffen werden. Luftraumbeschränkungsgebiete stehen in der Steiermark und Oberösterreich in unterschiedlichen Größen sowie Ausprägungen in Bezug auf das Gelände (Relief, Vegetation, Höhenlage) zur Verfügung. Auch stehen gesonderte Flug-/Landeplätze mit Wetterstation in der Steiermark und in Tirol bereit.

Für Kooperationspartner und auf Anfrage stellen wir auch einen detaillierten Infrastrukturkatalog zur Verfügung.

Die Luftraumbeschränkungsgebiete bilden einige der üblicherweise in Österreich zu erwartenden Umgebungsbedingungen ab. Insbesondere soll Herausforderungen eines UAS-Betriebes in bergigem Gelände mit Vegetation (hier im Besonderen Waldbedeckung) und unterschiedlichen Höhenlagen begegnet werden können. Weiters war bei der Auswahl der Gebiete wesentlich, dass ein Betrieb möglichst ungestört möglich ist und dass mögliche Stakeholderinteressen, am Boden und in der Luft, vorab geklärt werden können.

Die genauen Details zu den Luftraumbeschränkungsgebieten können auf der Webseite der AUSTRO CONTROL GmbH eingesehen werden. Um zu Informationen über die jeweiligen Gebiete zu gelangen, wird lediglich der Name des jeweiligen Gebietes benötigt. Folgen Sie hierfür einfach diesem LINK.

Ein Luftraumbeschränkungsgebiet ist ein Luftraum mit bestimmten Abmessungen über den Landgebieten oder Hoheitsgewässern eines Staates, in welchem der Flug von Luftfahrzeugen unter bestimmten Bedingungen eingeschränkt ist (übersetzt nach Standardised European Rules of the Air (SERA)). Diese können im Rahmen der Aktivitäten von AIRlabs ausschließlich temporär aktiviert werden, um die Sicherheit der Luftfahrt, durch Sichtbarmachung sowie die effiziente Nutzung des Luftraumes, zu gewährleisten.

Ja. Sofern der Testbetrieb nicht in der Open-Kategorie umgesetzt werden kann, wird für jede einzelne Mission eine separate Risikobewertung (SORA) vorausgesetzt. Kernelemente einer SORA sind eine detaillierte Analyse der Boden- und Luftrisiken. Dabei kann das Luftrisiko durch ein Luftraumbeschränkungsgebiet erheblich minimiert werden.

Die sogenannte Contingency Area bezeichnet eine Grundriss-Darstellung des sogenannten Contingency Volumes, also jenen Raum, welcher das eigentliche und planmäßige Befliegungsgebiet umgibt. Bei Eintritt in diesen Raum sind gewisse Vorgangsweisen vorgesehen, wie etwa Konfliktvermeidung mit anderen Luftraumnutzern, Umgang mit Unbeteiligten im Nahbereich der Befliegungsgebietes, etc.

Alle jene, die über gültige Luftfahrtlizenzen verfügen, können HIER aktivierte NOTAMs einsehen.

Details zu Beschränkungen und Ausnahmen im Bezug auf die jeweiligen Luftraumbeschränkungsgebiete sind ebenfalls dem AIP SUP zu entnehmen. Diese finden Sie HIER.

Im Falle von unvorhergesehenen Zwischenfällen, welche im Zuge einer Specific-Operation eintreten können, kommen verpflichtende Prozeduren, welche vorab in einer SORA definiert wurden, zum Tragen. Darüber hinaus gibt es für solche Fälle einen Notfallplan (ERP), in welchem Notfallmaßnahmen und verantwortliche Personen beschrieben sind.

Es ist angestrebt, den Erfahrungs- und Wissensgewinn aus dem Testbetrieb bei unterschiedlichsten Wetterbedingungen und zu jeder Jahreszeit voranzutreiben.

Hier ein kleines Drohnen-ABC zu den gängigsten Begriffen:

 

UAS/UAV = Unmanned Aerial System/Vehicle

UAM = Urban Air Mobility

UTM = Unmanned Traffic Management

SORA = Specific Operations Risk Assessment

BVLOS = Beyond Visual Line Of Sight

U-Space = Ein geographisch definiertes UAS-Gebiet (Ein kontrollierter Luftraum)

NOTAM = Notice to Airmen

ERP = Emergency Response Plan

 

Für weitere häufig verwendete Begriffe dürfen wir auf Informationsseiten der EASA (European Union Aviation Safety Agency) und der Austro Control GmbH verweisen:  

https://www.easa.europa.eu/en/the-agency/faqs/drones-uas

https://www.easa.europa.eu/en/downloads/110913/en

https://online-kurs.dronespace.at/online-kurs/lehrmaterial/wichtige-definitionen-und-begriffe/

Die folgenden Videos stellen eine altersgerechte Möglichkeit dar, Kindern das Thema Drohnen näher zu bringen. Die nachfolgenden Inhalte eignen sich am ehesten für Kinder unter 10 Jahren.

Im Moment gibt es in Österreich noch keine eindeutige Rechtslage was den Überflug von Privatgelände mittels Drohne betrifft. Daher geht AIRlabs die Extrameile und bindet beteiligte Stakeholder proaktiv in die Missionsplanung ein.

Sollten Sie weitere Fragen oder Anregungen haben, bzw. AIRlabs bezüglich einer Projektidee kontaktieren wollen, antworten wir gerne per Chat über unsere Webseite, auf LinkedIn oder per Mail. Weitere Kontaktdaten finden Sie HIER.

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